Die GESCHICHTE  .... es war einmal  und ist noch immer ...

1. Kapitel - WIE KOMMT MAN(N) AUF DEN HUND

 

Wie kommt man auf einen Irish Wolfhound. Oder besser gefragt, wie kommen ausgerechnet WIR auf so eine Rasse. Tja ... gute Frage. 

Irgendwann sieht man einen Irish Wolfhound und  ... dann sieht man so einem Riesen ganz zufällig direkt in die Augen. Da passiert es. Man verfällt ihm einfach oder man lehnt ihn für immer ab. Das ist eine Momententscheidung. Wie zwischen Menschen auch.

 

Sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Und wer entscheidet da schon oft mit dem Verstand? ....  ... 

Da ist Herz gefragt. Manche der ewigen Pessimisten sagen jetzt natürlich, wer glaubt schon an so etwas wie Liebe auf den ersten Blick ........ Nun ja, WIR... denn, ist es nicht wunderschön, bei all den vielen negativen Dingen die auf der Welt geschehen an etwas so Positives wie die Liebe zu glauben?

 

Darum, haltet ein ihr pessimistisch veranlagten Menschen und gebt euch einen Ruck. Denn es gibt sie wirklich. Auch wenn man vielleicht gar nicht am Anfang vermutet, dass es die wirkliche echte Liebe ist. Irgendwann ist man sich darüber klar. Da weiß man, dass es nur diese eine Liebe sein kann. Diese Art  von Seelenverwandtschaft. Und irgendwann siehst du alles mit einer herrlichen Klarheit. Dann, genau dann, weißt du, dass du  liebst und geliebt wirst. Ein schönes Gefühl. Und das wollt ihr versäumen?

 

Aber wieder zurück zum Thema ...

Wie geschrieben ... so ähnlich (denn man sollte ja doch einen Unterschied zwischen Liebe zum Menschen und Liebe zu Tieren machen) ging es eben uns ... vor allem Bruno beim IW. 

Ich kannte die Rasse schon länger, wäre aber ehrlich gesagt nie auf den Gedanken gekommen so riesige Hunde irgendwann mal mein Eigen nennen zu können.

 

Bruno machte seine erste Entdeckung des Irish Wolfhound an der Nordsee ... da liefen sie voller Entzückung ihrer Freiheit über die Dünen. Sie galoppierten im seichten Wasser und spielten mit ihresgleichen in einer Anmut, die jeden Tierfilmexperten in Verzückung geraten ließ.

 

Da ... genau da war es um Brunos Herz das erste Mal geschehen. :" Was bitte, sind das für Tiere?" war seine Frage die ich beantworten konnte. 

Der zweite Blick, war dann am Neusiedler See wo jemand gleich mit drei Irish Wolfhound am Campingplatz herumspazierte. 

Die Besitzer nicht ohne Stolz, gingen mit ihren Wölfchen spazieren, wie wenn es nichts einfacheres gebe. Gut erzogene IWs eben. (kommen wir da auch mal hin?)

 

Und dann irgendwann ist dieser Wunsch auch so einen imposanten Wolf zu besitzen von Bruno wohl immer mehr gewachsen. Natürlich nicht ohne meine Gegenwehr, die eben durch meine Tierleidenschaft absolut Null war ;-)

Also war es nach etlichem Surfen und Informationen lesen soweit. Wir besuchten einen Züchter. 

Und da war doch ganz zufällig noch ein Welpen über, mit 4 Monaten schon zwar ... aber was wussten wir schon, was daran schwierig werden könnte? 

Bruno überraschte mich ... wie er es immer wieder von Neuem schafft ... dass er sogar schon das Geld bar für den Kauf bei sich hatte. 

Selbst die Züchterin wollte diese Spontanität nicht glauben.

 

So kam es, dass wir mit unserem Süßen gar nicht mehr so kleinen Sunny nach Hause fuhren. Nur wir hatten absolut gar nichts Sunnygerecht gemacht. 

Kein Futter, keine Matratze, keine Leine ... absolut nichts hatten wir. 

 

Dh. erster Stopp Fressnapf. Und damit fing die Kette der ewigen Ausgaben im Größenmodus eines kleinen Elefanten an :-) Oh ja ... IWs sind große Hunde ... sie brauchen auch viel zu Essen. 

Aber das ist eben mal so. Und das sollte man ja auch vorher gelesen haben ... haben wir auch ... 

 

Von nun an waren wir frisch gebackene Irish Wolfhound Eltern. Und wir haben unsere Elternschaft sehr ernst genommen ... und nehmen sie sehr ernst.

 

 

*********************************************************************

 

 

2. Kapitel  ZU HAUSE ANKOMMEN

 

Frischgebackene Hundebesitzer, nein ... Entschuldigung, Irish Wolfhound Besitzer waren wir. Als solche natürlich bemüht alles richtig zu machen.

 

Zu Hause haben wir in Windeseile alles Junghundsicher gemacht, was uns so aufgefallen ist. Immerhin war es ja November. Wenigstens der Garten war also nicht mehr so gefährlich.

 

Im Haus wurden tieferliegende Sachen nach oben (bei Sunny der ja schon Schäferhundgröße hatte, weit nach oben) gelegt, dass sozusagen auch da nichts mehr interessant war.

 

Und dann begann die erste Nacht mit unserem Wölfchen, dass ... ach so arm von der Mami weg .... natürlich nicht allein schlafen durfte.

Mit Sack und Pack wanderten wir vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer. Eh nur für die erste Nacht .... räusper ...

Sunny war damit sehr glücklich ... und wir so und so, weil wir ja auch immer viel kuscheln. Also kanns ja ruhig mal eine engere Bettbank zum Schlafen für „eine“ Nacht sein.

 

Was glaubt ihr wieviel Nächte wir auf der Bettbank zu dritt geschlafen haben? Mindestens 14 ... dann hatten wir ein Babygitter zu den Stiegen ins Schlafzimmer montiert. Wir haben ja nuuuuur deswegen so lange unten geschlafen, weil Sunny keine Stiegen gehen durfte und wir das Gitter noch nicht hatten.... Ja - , glaubt es uns doch !

 

Sunny war ausnehmend brav. Schlief wirklich ohne Mucks unten alleine. Wir waren da eher sehr unentspannt. „Der arme Kleine ... und hörst nichts? Jammert er da nicht? Hast das gehört? Jetzt hat er sicher gejammert, oder?“

 

Sunny schlief sicher besser als wir die erste Nacht alleine. Soviel steht fest.

 

Morgens machte er sich dann mit Winseln bemerkbar. Kurz vor Sechs musste er raus Pipi machen. Er war bis auf zwei Ausrutscher stubenrein. Und das war echt super.

Und so wurde unser Ritual geboren.

Aufstehen, Gassi gehen, Futter einholen, Spielen, Schlafen (Sunny nicht Frauli) und wenn dann Herrli munter war den überschwenglich begrüßen (He Herrli ... super cool, dass du schon munter bist... Mann, Frauli ist ja echt fad, magst mit mir spielen???)

 

Damals stand schon eines fest ... Sunny war und ist eindeutig ein Herrli-Hundi.

Deswegen liebte er auch die gleichen Schuhe wie das Herrli. Tommy Hilfiger hatte er zum Fressen gerne ...

Herrli zog sie gerne an und Sunny, nun ja ... der kaute gerne dran. So wurden zwei Paar sehr sehr teure Schuhe per Beißaktion geschreddert.

Was sozusagen für uns eine Erziehungslektion war. Lange Zeit räumten wir die Schuhe penibel weg.

Kam zu uns Besuch, war der erste Satz den wir sprachen. Schuhe anlassen oder, wenn wer mit Schlapfen gehen wollte, die Schuhe wegsperren.

Falls das mal vergessen wurde, konnte es mitunter schon bedeuten, dass der Besuch beim Nachhausegehen mit Schlapfen ging, da seine Schuhe ... nun sagen wir mal ... in Sunnyschlapper gebadet wurden. Der Besuch hatte dann ein ewiges Souvenir von uns bekommen. Zahnabdruck von Sunny inklusive... na das war doch was, oder?

 

Wir waren immer begeistert davon, dass Sunny diese Schuhe nicht zerbiss, sondern nur nasssapperte und maximal einmal sanft hineinbiss. Sozusagen einen gezielten Zahnabdruck machte.

 

Das war allerdings auch das einzige was Sunny im Laufe seines Daseins bis jetzt bei uns kaputtmachte. Die zwei Paar Schuhe.

 

Zum Thema ansappern ... da haben wir noch später etwas zu erzählen.

 

 

 ****************************************************************************************

3. Kapitel  WOLFTAUGLICHES GEFÄHRT GESUCHT

 

Eines war für uns klar. Wir wollten Sunny natürlich nicht allein zu Hause lassen. Das heißt, jeden Morgen durfte er mit uns ins Büro. 

 

So einfach wie sich das anhört ... er durfte mit ins Büro ...

 

Nun gehen wir mal durch ... an was so ein relativ leichtes Vorhaben scheitern kann.

Das erste ... man hat ganz zufällig ein Wölfchen von dem Wurf erwischt, das gar nicht so gern Autofahren tut, und das überhaupt nicht gerne Neues erlebt.  So in unserem Fall. 

 

Nun soll ja, im Regelfall, der Irish Wolfhound ein ruhiger, gelassener Typ sein. Ja... im weitesten Sinne ist er das auch. Ruhig. Kein Beller. Ja. 

Gelassen ... na da ist unser Sunny ein wenig weit davon entfernt gewesen. So war das Thema Autofahren schon ein wenig abgefahren. 

 

Wir hatten damals einen BMW X5. Nun wird jeder sagen: He, das ist ja ein großes Auto, grad richtig für so einen großen Hund. Ja, dachten wir auch. 

Aber unser armer ! Sunny traute sich da nie aufspringen ... ..... und so wurde hin und her gerätselt was wir nun machen sollen. 

 

So borgten wir uns von einem lieben Arbeitskollegen einen VW Passat aus. Kombi versteht sich. 

Aber ... laut Herrlis Analyse .... war das Auto ja vieeeel zu niedrig für einen Irish Wolfhound. Ts..

Man(n) kann ja dem Houndi nicht zumuten den Kopf beim Einsteigen ins Auto einzuziehen, oder?

Rätsel über Rätsel ...

 

Also .... liebe Normalis unter euch Leser ... haltet uns ruhig für verrückt, weil wir so einen Kult treiben. Wir leben mittlerweile mit diesem Urteil. Und vermutlich sind wir ja auch verrückt auf eine Art und Weise. 

Doch was hättet ihr zu lesen, wenn wir nicht über unsere Verrücktheiten berichten würden? Eben ... nichts. Nuuuur normale Sachen ... wie fad!

Deswegen weiter im Text .... oder besser gesagt weiter mit dem Text :-)

 

Nach reiflicher Überlegung und tiefen Griff in die Geldbörse legten wir uns nun einen Kleinbus zu. Ja genau, wie Großfamilien einen haben ... 

Aber auch da war ja der Kofferraum vieeel zu klein. Schlimm....! Also flogen die Sitzbank und die Sitze raus. Es wurde ein Gitter zum Fahrerhaus montiert und so hatte unser Wölfchen Platz ( um genau zu sein, er hatte Platz für Partys mit vier Wölfen). 

 

Herrlich... Sunny war glücklich, Herrchen war glücklich und Frauchen war glücklich, weil Herrchen endlich glücklich war. 

 

Einziges Problem .... ja, ja , wir hatten noch eines... war, dass wir niemanden mehr mitnehmen konnten, wenn wir zB. zur Oma oder in den Kurzurlaub fuhren. Denn wir hatten ja aus einem Siebensitzer-Bus einen Zweisitzer-Bus gemacht.

Aber wer brauchte schon jemanden mitnehmen ... ??? Wozu hatten unsere Kinder jeder ein eigenes Auto ???

Seufz.... alle Probleme der Welt kann man eben mal nicht lösen.

 

Hatte ich geschrieben, dass Sunny glücklich war? Ja, genau ... war er ... ähhh....bis auf die Zeit wo ....

 

Also eines Tages, wir wissen nicht genau warum, wollte er auch nicht mehr in unseren Bus einsteigen. Er machte dies sehr einfach bemerkbar.

 

Bus? Nach Hause oder sonst wohin? Nöööö ! 

Ohne mich !!!

 

Und schon war sein zartes "kleines" Popotscherl mit dem Asphalt wie durch einen Zauberspruch verbunden. Jegliches Locken, Leckerli unter die Nase halten, ziehen, schieben, auf ihn einreden half nichts.

 

Ja, ja .. lacht ihr nur ihr Unwissenden.

 

Versucht mal einen 50 Kilo Zementsack am Asphalt herumzuschieben, oder zu ziehen ... dann könnt ihr euch ungefähr, aber nur ungefähr vorstellen was wir da vorhatten, denn der Zementsack verlagert ja während euren Bemühungen nicht taktisch das Gewicht .

So verbrachten wir oft mehr Zeit vor dem Auto als im Auto mit Sunny.

Fragt uns bitte nie, was der Grund für sein Verhalten war. Wir wissen es nämlich nicht. 

 

Wir haben auch den Fall "Auto einsteigen" mit unserer Hundetrainerin diskutiert. Sie zeigte uns auch bei einer Spielstunde vor, wie wir Sunny zum Einsteigen bringen ... 

Der hüpfte bei ihr natürlich schnell ins Auto ... klar ... 

Also hatten wir nur die falsche Körperhaltung ... ach so ... na ja, dann ... 

 

Am nächsten Tag also voller Tatendrang ... und Sunny :"Hopp"  ..... also ... "Hopp! " ..... .... ..... ...... ..... ....

"Hooooooooooooooooooppppppppp"

Nun  gut ... Dann heben wir mal die Vorderpfoten rein. .... " und jetzt  - rein Sunny !" .... okay ....dann heben wir halt heute noch die Hinterpfoten rein ...  

 

...... ..... ..... ..... ...... ..... ..... ..... ..... Tage, Wochen ..... Monate .... na, ja .. sagen wir mal lange Zeit später, ging es auf einmal von selbst. 

Übrigens ... wir haben ja ein Wohnmobil... und vielleicht können sich manche denken, was wir da mitmachten. Aber das ist eine eigene Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

 

 

 

 ****************************************************************************************************

 

 

4. Kapitel   DIE  ANGST  VOR  DEM  RIESENMONSTER

 

Sunny stellte uns oft vor regelrechten Herausforderungen. Vor allen Dingen bei Situationen, wo wir nie geglaubt hätten Probleme zu haben, hatten wir auf einmal welche. So auch bei unseren täglichen Spaziergängen.

 

Wir wollen jetzt einmal die Rasse des Irish Wolfhound nicht in den Vordergrund stellen. Sicher, unser Sunny hat Merkmale der Rasse ... wie zum Beispiel, die unendliche Freundlichkeit und Gutmütigkeit fast allen Wesen gegenüber (außer nicht kastrierten Rüden seit neuesten). Aber sonst ist er schlichtweg einfach nur ein gewöhnlicher Hund.

Und sogleich ein Aufruf an alle Rasseliebhaber egal welcher Rasse, vergesst das bitte nicht, es sind nur gewöhnliche Hunde mit verschiedenen Charakter. Vielleicht habt ihr Glück und euer „Rassehund“ hat wirklich alle Eigenschaften die eurer Wunschrasse entspricht. Dann Gratulation! Aber ihr könnt genauso einen „außergewöhnlichen Vierbeiner“ bekommen haben. Liebt ihn einfach – so wie er ist. Wir Menschen sind ja auch nicht alle gleich.

 

Zu unseren Problemen:

 

Wenn wir aus dem Haus gegangen sind, haben wir oft nicht gewusst in welche Richtung wir gehen sollten.

Nein, nicht weil wir uns nicht entscheiden konnten. Sondern weil in jeder Richtung fast unüberwältigbare Hürden auf Sunny, und damit auch auf uns, warteten.  

 

Nehmen wir einmal an, wir wollten nach links abbiegen. Einfach den Berg rauf und dann über den steilen Feldweg in den Wald.

Also ... ein paar Häuser weiter wohnt ein Pärchen, die haben Rassehunde der Art deutscher Schäfer. Wunderschöne Tiere!

Aber, einer davon, ein schwarzer – fragt mich jetzt bitte nicht ob Männchen oder Weibchen, ist ein richtiger Teufel. Das Haus steht ein wenig am Hang und die Wiese ist auch abschüssig zur Straße. Es ist ein Maschendrahtzaun vorhanden.

Auf jeden Fall hat sich besagter schwarzer Schäfer darauf spezialisiert, alles was sich unten auf der Straße bewegt, anzugreifen.

Dh .. Natürlich nur einen Angriff vorzutäuschen ... denn, es ist ja der Zaun dazwischen.

 

 

 

Uns hat es jedes Mal erschreckt, wenn wir mit dem Auto vorbeigefahren sind, denn im Augenwinkel hat man nur den herbeirasenden Hund bemerkt, den Zaun aber völlig weggeblendet (das ging wirklich auch mehreren Nachbarn so)

 

Das wäre ja aber nicht das Problem gewesen.

Unser Problem war eben, dass wir, wenn wir links gingen, dort vorbei mussten.

Und Sunny einfach entschieden hat, dort gehen wir mal sicher nicht vorbei, denn da wohnt ein gaaaanz Böser. Und du Frauli oder Herrli ... nöööö .... du hast echt keine Ahnung.... wie böse der sein kann.

Was wohl nun mal seine Meinung war und zureden half da nichts.

 

26.12.2015 *****  ANMERKUNG der Redakteurin :-)  === > Nachdem ein Hinweis ins Gästebuch kam (freu mich  immer darüber ) Kläre ich da jetzt gleich mal auf:

1. Keine belgische Schäfer sondern  "deutsche Schäfer" 

2. Weiblicher Art

3. Das Wort "Teufel" bitte ich die Leser nicht so negativ  aufzunehmen ... (in jedem Hund steckt ja ein kleines Teufelchen ;-)  )

Da ich jetzt aus Gesprächen mit vielen Hundebesitzern herausgehört habe, sind <schwarze Hunde, speziell Schäferhunde immer bei den Leuten als "gefährlich, oder unheimlich" verschrieen. 

Was aber absoluter Blödsinn ist! Liegt wohl an unserem Urglauben das schwarz irgendwas Böses sein muss?! 

So wie beim Menschen sollte man einen Hund nach Wesen urteilen und nicht nach Herkunft oder Aussehen. 

Den Sport den sich Betelgueze, so heißt die Hündin, übrigens (danke liebe Michaela für den Hinweis) ist wohl genauso eine Lieblingsbeschäftigung, wie unseres Sunnys Sapperkünste (siehe weiter unten in der Fortsetzung) . 

Also ein bisserl Spaß neben Gehorsam und Benehmen muss wohl schon auch erlaubt sein :-)))

Und wie schnell der Spaß vorbei sein kann, hat mir leider die Besitzerin erst kürzlich klar gemacht. Denn 

Betelgueze ist schwer krank und wird wohl bald über die Regenbogenbrücke gehen müssen.

 

Es war und ist immer meine Meinung, dass es unsere Pflicht als Mensch ist, unseren Tieren die vollkommen von uns abhängig sind ein schönes und so gut möglich sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Um so wichtiger ist es unsren Vierbeiner auch den Schabernack ausleben zu lassen, den sie in ihrem Leben brauchen. 

So lange sie niemanden damit gefährden sollten wir Menschen das auch zulassen. Denn unsere Tiere haben ja leider nicht so die Wahl ihr Leben selbst entscheiden zu dürfen, wie wir Menschen. In diesem Sinne liebt eure Tiere so wie sie sind, denn auch wir Menschen haben Fehler !  Danke dafür !!

 

 

Und weiter gehts

 

Nun, so gingen wir so gut wie nie links.

Aber was erwartete uns rechts?  

Ein paar Häuser weiter, wohnte eine nette junge Dame mit zwei Hunden. Ein sehr alter Hund, der immer nur im Hof gehalten wurde. Und ein junger Mastiffrüdemischling im besten Teenageralter.

Ein Mastiff ist ein ziemlicher Brocken Hund. Also sehr bullig.

 

Bevor Sunny zu uns kam, haben wir die Dame oft beim Spazierengehen getroffen. Und Odin, so hieß der Hund, fiel uns als übermütiger, zügelloser Junghund auf. Ein lieber freundlicher stets gut gelaunter Hund, aber sehr ungestüm und wir wurden von ihm oft sehr überschwänglich begrüßt. (nach dem Treffen auf dem Spaziergang konnte man sein Gewand gleich in die Waschmaschine schmeißen) Für uns war Odin also kein Problem.

 

Wenn wir also mit Sunny .. versuchten ... rechts bei dem Haus vorbeizugehen, war Odin da. Und es fehlten oft nur Zentimeter vor dessen Ausbruch durch den eher karg gesteckten Zaun. Es waren nicht sehr freundliche Signale die uns Odin schickte, bzw. die er Sunny schickte. Und so beschloss Sunny, wenn wir nicht im Lauftempo an Odin vorbeiliefen (war die einzige Möglichkeit) dort auch nicht mehr zu gehen. Leider wurden die zwei auch beim Spaziergang keine Freunde. Sunny blieb Odins Art ignorierend, aber Odin fand das scheinbar ziemlich provokant von Sunny (he der Große unterwirft sich nicht ... na den werde ich aber ...) und eines Tages griff er Sunny an. Es kam zu keiner Beisserei, aber Sunny machte Odin klar, dass er sich sicher nie unterwirft. 

 

Gut, dann blieb nur noch eine Richtung ... Geradeaus. Na das musste ja aber jetzt gehen.

 

Bei den Nachbarn wohnte ja eh nur ein kleiner Streuner. Ein Havaneser. Also ein Minihund. Ein ewig bellender kleiner weißer struppeliger Rüde. Der kleine Kerl war so groß wie Sunnys Kopf.

Na, dass musste ja gehen.

 

Aber ... der Kleine denkt immer er hätte mindestens die Größe einer Dogge.

 

Und, was denkt ihr? Ist Sunny da vorbeigegangen?

Richtig ... auch da nicht.

 

Wenn Sunny nicht weitergehen will, macht er prinzipiell einen Sitzstreik. Und dann heißt es, diesen ganz ruhig auszustehen. Bei Herrli hat er da mehr Chancen auf Verständnis. Bei Frauli hat er es mit seinen Allüren wesentlich schwerer. Wenn Frauli mal einen knurrenden Unterton hat, ist absolut nicht gut Kirschen essen mit ihr, und das wurde ihm bald bewusst. Denn, wenn Frauli mies drauf ist, wird sie sehr streng und dann ist der Leckerli-Automat verschlossen, ihre Laune am Sand und sämtliche Streicheleinheiten und netten Blicke kann man sich abschminken.

 

Es kam wie es kommen musste.

Wir haben ca. ein Monat gebraucht, bis wir halbwegs bei „Bärli dem Riesenmonster“ vorbeigehen konnten.

Sunny hatte so Angst, dass er, hätte er gekonnt, uns gebeten hätte, dass wir ihn tragen sollen.

Aber wir haben es geschafft und damit hatten wir die unendlichen Weiten vor uns. Bis auf ....

 

Wenn wir nicht gerade bei Dunkelheit gingen, denn Sunny hatte große Angst vor der Dunkelheit. Da ging er gerade noch sein Häufchen (na .. eher „Haufen“) machen und dann mit Tempo nach Hause.

Das Monster der Finsternis war überall, und vor allem es war immer nur hinter einem her ... hinter Sunny !!!!

 

 *******************************************************************************************************

 

5. Kapitel  Die Rettung der Nestflüchter

 

Vielleicht kennen die Geschichte schon ein paar von euch. Aber sie ist so außergewöhnlich, dass ich sie doch noch niederschreiben möchte.

 

Außerdem muss man nach etwas eher Negativen wieder etwas Positives bringen. (Ja, okay ... so negativ war es ja auch nicht, man arrangiert sich mit solchen Ängsten ja gut)

 

Sunny ist immer unser Sonnenschein. Minimalist, ruhig, ausgeglichen, überlegt (manchmal zu viel)

Ein Sensibelchen. Was aber auch durchaus positiv sein kann, denn:

 

Es war Anfang Frühjahr. Sunny war bald ein Jahr alt. Ich bin im Garten auf der Bank gesessen und habe die ersten Sonnenstrahlen die meine Nase so angenehm kitzelten genossen.

 

Unser Kater Pünktchen tat es mir gleich. Sunny ebenso.

Scheinbar hatten wir alle drei ein Defizit an Sonne nach dem Winter gehabt.

 

Auf einmal ist unser Pünktchen aufgesprungen und mitten auf die Wiese gelaufen. Sein Schweif ging schnell hin und her, und wer die Katzenmimik kennt, weiß, dass das nichts Gutes bedeutet.

Sunny war natürlich interessiert, was das Alphatier unserer Familie da vorhatte.

Ich für meinen Teil interessierte mich nicht, denn das Telefon läutete gerade. Also rein ins Haus ...

 

Wie ich wieder rauskam, war es ein seltsamer Anblick der mir da geboten wurde.

Da stand Sunny in Richtung Pünktchen und „blockte“ ihn scheinbar vor irgend etwas ab. Pünktchen wäre gerne vorbeigeschlichen, aber wenn er versuchte Sunny zu umrunden stellte der sich wieder so hin, dass dieser nicht vorbeikonnte. (Hätte er natürlich schon, hätte ja zwischen den Füßen vorbeilaufen können, aber das hat er sich doch nicht getraut)

Nun bin ich natürlich neugierig geworden und ging nachsehen. Da fand ich im Gras ein Rotschwänzchen-Baby. Scheinbar gerade flügge geworden. Und Sunny hat es vor unserem Jäger beschützen wollen.

Ich habe das Kleine also aufgenommen und bin mit Sunny, der unser Pünktchen nicht aus den Augen ließ, auf unseren Hang raufgegangen.

 

Die aufgeregten Eltern haben mich inzwischen schon sehr wild umkreist. Das Kleine habe ich so hingelegt, dass die Eltern noch füttern konnten, aber unser Tiger keine Chance hatte es sich doch zu holen.

 

Wieder auf der sonnigen Bank zurück habe ich natürlich unseren Sunny gelobt. Mein Held J  Pünktchen hat inzwischen schon befunden in die andere Richtung jagen zu gehen. Was sind wir doch für Spielverderber!

 

So sitze ich da. Und Sunny liegt nicht weit vor mir in der Wiese. Dann verschwindet er auf einmal auf unsere Terrasse. Nicht lange danach, kam er direkt auf mich zu ...

Er hatte etwas im Maul ! Du meine Güte ...

Ich war nicht sehr begeistert, denn ich vermutete ehrlich irgendetwas Grausiges.

 

Aber Sunny legte mir da ganz vorsichtig ein weiteres Rotschwänzchen-Junges direkt in den Schoß. Setzte sich vor mich hin und winselte. Das Kleine war unversehrt, nur ein bisschen mit Sapper bekleckert. :-))

 

Ich habe versucht, es ein bisschen zu trocknen (was irgendwie schwierig war) und dann habe ich es zu dem anderen Jungen gebracht. Wo die Eltern mich ziemlich attackierten. Scheinbar dachten sie, ich sei der Nesträuber.

 

Sunny sah mich mit seinen wunderschönen dunklen Augen fast dankbar an. Ich habe meinem Helden, meinem Vogelretter als Belohnung einen sehr guten Kausnack gegeben. Denn, den hat er sich wirklich verdient.

 

Es war irgendwie ein mystischer Augenblick. Der sich allerdings nicht mehr vor meinen Augen wiederholt hat.

 

Allerdings hat Pünktchen auch nie wieder im Garten einen Vogel gefangen, soweit wir nach den Funden schließen durften. 

 

Ein einziges Mal war das Alphatier nicht vorrangig bei Sunny.

 

 

 *****************************************************************

 

 

6. Kapitel  SCHLAPPERKÜNSTE

 

 

Sunny geht sehr gerne ins Büro mit. Der Grund allein sind nicht nur die vielen, vielen Leckerlis und Streicheleinheiten.

 

Hinter seinem ruhigen Gemüt steckt auch ein gewisser Schelm.

Die meiste Zeit ist er in Fraulis Büro. Dort liebt er auch die Kollegen und (vor allem) die Kolleginnen.

 

Eine Lieblingsbeschäftigung ist:

Immer wenn sich eine Kollegin in meinem Büro befindet, steht Sunny schnell auf. Nein, nicht um die Kollegin zu begrüßen. Sondern schnell seine Schnauze ganz tief in die Wasserschüssel zu tauchen um sich diese, so nass wie sie ist, bevorzugt bei den Damen abzuwischen, und zwar so:  Schnauze zwischen die Beine und trockenreiben...

 

Nun - man kann sich denken, dass das in der Damenwelt nicht so gut ankommt.

 

Die Kollegen, die gleich im Nebenbüro arbeiten wissen schon Bescheid. Sie greifen sich schnell dass in der Nähe hängende Hundehandtuch um Sunny seine Schnauze auf normale Weise abzutrocknen.

 

Alle anderen „Opfer“ sind dem schnellen Überfall ausgeliefert ... J  zumindest beim ersten Mal. Denn wer diese Attacke kennt, bleibt schon vorsorglich in der Tür stehen J 

 

***********************************************

 

7. Kapitel – Hundeschule mit einem Minimalisten

 

Natürlich muss man auch mit einem Irish Wolfhound in die Hundeschule. Auch so große Hunde müssen lernen. Oder gerade so große Hunde.

 

So sind wir auf die Suche nach der „richtigen Hundeschule“ gegangen. Natürlich, als anständiger Hundebesitzer, will man ja nur das Beste für seinen Liebling.

 

Nachdem wir aber so und so schon Kontakt mit einer Hundetrainerin hatten (mehr für uns, als für Sunny)

war die Überlegung natürlich naheliegend, gleich die Hundeschule der Trainerin auszuwählen.

 

Also sind wir voller Enthusiasmus (ich) und mehr oder besser gesagt weniger Elan (Sunny und Herrchen) den ersten Tag  in die Hundeschule gedüst.

Sunny liebte die Autofahrt dorthin. Er war sehr freudig in Hundekontakt knüpfen und spielen dort dabei.

 

Noch heute fängt er zu winseln an, wenn wir in die Richtung der Hundeschule fahren. Er kennt den Weg sehr genau.

 

Übrigens auch ein Thema. Wenn man glaubt, man packt einen Hund einfach ins Auto und fährt dann irgendwo hin, kann das unter Umständen kurzzeitig zu Differenzen zwischen Frauchen/Herrchen und Hund kommen.

Denn Hund meint, man müsse prinzipiell immer nur dorthin fahren, wo Hund weiß, dass dort der Spaß zu Hause ist.

Da braucht Frauchen oder Herrchen dann kurzzeitig gute Nerven und möglichst ein nicht empfindliches Trommelfell.

 

Denn Hund, speziell Irish Wolf, kann dann ziemlich heftig im Fond des Autos herumtanzen und ein sehr gut klingendes – zumindest für Hundeohren - Geheul von sich geben.

 

Und wenn dann das zart besaitete Hündchen, ein 60 kg Irish Wolfhound ist, kann das unter Umständen schon ziemlich am Nervenkostüm des Fahrers zerren.

 

Und so manch Fußgänger sieht dann erstaunt auf das Fahrzeug, das bei einer roten Ampel stehend,  auf und ab schaukelt.

Da unser PKW ja getönte Scheiben hat, bleibt bei so manchen Passanten dann eine offene Frage im Gesicht stehen. Außer Sunny hat gerade seine Lust am Gesang wiederentdeckt. Dann ist die seltsame Sachlage wieder klar.

 

Doch wieder zurück zum Hundeschule Thema.

 

Wie schon geschrieben, Sunny liebt die Hundeschule. Selbst, wenn das Wetter grausig war, sind wir mit ihm hin, weil er so viel Freude hatte.

 

Auch wenn die Freude bei ihm statt auf 70 Minuten nur auf 15 Minuten beschränkt war, hielt es uns nicht davon ab, die Schule zu besuchen.

 

Warum 15 Minuten?

 

Nun als allererstes durften mal alle Hundchen 5 Minuten Spiel und Spaß haben. Dann gab es Unterricht, dann kamen wieder 5 Minuten Spiel und Spaß, dann wieder Unterricht, und dann natürlich, wieder 5 Minuten Spiel und Spaß.

Und da waren sie, die 15 Minuten.

 

Sunny war im Unterricht aber sehr brav. Das muss man sagen. Wenn nicht seine irishen Gene plötzlich hervorkamen.

Dann setzte er nämlich so einen bestimmten Blick auf, mit hochgezogener Augenbraue und verabschiedete sich mal eben dorthin, wo er meinte dass es interessanter war. Oder aber er stellte mal vorher mit einem Blick auf einen von uns, alles in Frage was an Übungen gewünscht wurde.

 

Meist lag er dann schon sehr gemütlich im Gras (das Warten bis man da drankommt dauert aber auch so lange) und dann fühlte er sich natürlich gestört wenn man verlangte, er möchte doch aufstehen und mal die gewünschte Übung machen.

 

Wir gingen prinzipiell immer mit einem Riesensackerl Spezialleckerli in die Hundeschule. Denn nur dann konnten wir ihn einigermaßen dazu bewegen, doch die Übungen zu machen. Prinzipiell, sah er uns immer mit dem Blick an:

„ Echt – Jetzt? Im Ernst? “

Okay, ... dann versuch ich es mal ... wenn es denn sein muss.

 

Herrchen hat immer für ihn Verständnis, aber die Hundeschullehrer natürlich nicht so.

 

Thema Rampe ... beweglich ... also gefährlich.

Wir haben sofort gewusst, Sunny geht in seinem momentanen Entwicklungsstatus nicht über so ein bewegliches Ding.

 

Oder Tunnel. Nun da passt ein Wolf ja so und so nicht so einfach durch.

Und vor allem Sunny der überhaupt nicht am Boden robbt. Also keine Chance.

 

Aber Trainer kennen die Wortstellung „ das wird nichts“ eben nicht. JAlso Leckerli in den Tunnel schmeißen ... Kopf rein, Kopf raus ....

Rampe rauf, zwei Pfoten drauf .. aus...

Irgendwann haben wir es dabei belassen. Auch die euphorischsten Menschen geben irgendwann auf, wenn es drum geht einen IW zu nicht für ihn sinnvolle Tätigkeiten zu bewegen.

 

Denn zu allem, kommt natürlich Sunnys Art dazu: ER DENKT IMMER VORHER NACH, bevor er handelt.

Also welchen Nutzen hat er davon? Nun Leckerli ... kann er sich einfacher erwerben (vor allem bei Herrli) und sonst ...?? Nein ... da kann kein Nutzen dran sein, also lässt er es einfach. Wozu denn auch soll er sich da abmühen.

 

Eben Minimalist. Noch ein Grund warum er Herrchen liebt, denn er versteht ihn J

 

Deswegen ist er sein Favorit.

 

 

***************************************************************************

 

 

8. Kapitel  HUNDETRICHTER  FÜR  EINEN  IW  ?  BITTE NEIN !

 

Irgendwann im Sommer entdeckten wir an Sunnys Oberschenkel ein großes Abszess.

 

Er wurde von einer Wespe gestochen, und der Stich hatte sich verkapselt. Das einmal wenig fachmännisch erklärt.

 

Also zum Tierarzt. Das Geschwür musste weg. Leider konnte es unsere Ärztin nicht selbst operieren, weil sie Sunny nicht ohne Narkose behandeln wollte. Die Überwachung sollte aber sehr gut sein, denn bei so großen Hunden Narkosen ein großes Risiko bergen.

 

So schickte sie uns in eine nahe Tierklinik. Dort arbeiten wirklich sehr gute Ärzte und wir fühlten uns gut aufgehoben. Allein das heben auf dieses für einen IW kleine mickrige Tischchen war ein wenig umständlich.

 

Sunny wurde also operiert. Er wurde nur leicht sediert, und war nach ca. einer Stunde wieder voll da.

 

Die Wunde war am oberen Teil des Oberschenkels und für Sunnys Maul sehr leicht zu erreichen. Deswegen bekamen wir einen Trichter mit.

 

So einen Halstrichter kennt sicher jeder.

Nun war unser Trichter von einer überdimensionalen Größe.

Eigentlich war es ein Trichter für ein Pony.

Aber egal ... Sunny durfte auf keinen Fall bis zur Nahtentnahme an der Wunde schlecken. Also Trichter rauf.

 

Spätestens jetzt, wussten wir, dass ab einer bestimmten Größe eines Hundes gewisse Sachen einfach nicht funktionieren.

 

So auch ein Trichter. Fast jeder Hund, rast einmal dem Ding auf seinem Hals davon. Flucht ist der einzige Gedanke des auch oft unerschrockenen Hundes. Mit dem sollte man rechnen.

Haben wir auch. Nur nicht in diesem Ausmass. Bei der Anpassung  war ja noch alles recht gut. Sunny blieb ruhig stehen und ließ es über sich ergehen.

Aber dann war es um ihn geschehen. Er raste durch das Haus, und stieß natürlich alles was ihm im Weg war dabei um. Wobei er noch mehr in  Panik geriet.

 

Wie gesagt, es war ein großer Trichter, ein sehr großer. Man könnte sagen Regenschirmgröße. 

 

Es hat genau 10 Minuten (musste Sunny erst einmal einfangen) gebraucht, und der Trichter war unten. Denn das hielt ich nicht aus. Dabei war mir die Zerstörung aller im Weg stehender Dinge egal. Aber Sunnys weit aufgerissene Augen die nur Panik sprachen, konnte ich nicht ansehen.

 

Ich weiß, man sagt, die Hunde gewöhnen sich irgendwann daran. Ich frage mich aber ob sie das auch wissen.

 

Es gibt Hunde die ertragen ihr Leid stehend ohne sich zu rühren solange sie den Trichter oben haben. Sie stehen dann und regen sich nicht mehr. Gerade trauen sie sich noch atmen.

Und dann gibt es eben die die flüchten, denn der Lärm den sie durch die vielen herabfallenden und umfallenden Dinge hervorrufen, ruft in ihnen ja auch die volle Panik hervor. Sie sehen ja nichts, denn ihr Sichtfeld ist total eingeschränkt durch das riesige Ding um ihren Hals. Also laufen sie.

 

Mein Aufruf:

 

Falls also jemand weiß dass sein Tier eine OP haben wird wo nachher Gefahr vorliegt, dass das Tier an seiner Wunde schleckt, sollte man im Vorfeld überlegen wie man dem Abhilfe leistet, ohne auf einen Kragen zurückgreifen zu müssen.

Denn damit erspart man seinen Tierchen, nach dem OP-Stress, den Schmerzen und der Trennung (wenn auch kurzfristig) wirklichen Stress, der meiner Meinung nach nicht notwendig ist.

 

Ich habe dann übrigens kurzerhand eine Radler-Leggings von mir genommen und ihm angezogen. Für den Schweif habe ich Loch hineingeschnitten und fertig. Das Opfer brachte ich gerne.

Alternativ gibt es auch Rundkrägen für Hunde oder Katzen, die aussehen wie die Krägen für Menschen zur Halswirbelschonung. 

Kann man in jeder Größe im Internet bestellen. 

Oder man hat das Glück und kann sich diese beim Tierarzt borgen. Manche Ärzte haben diese Dinger nämlich auch. 

 

 

 

 

9. Kapitel _ UND PLÖTZLICH die ERKENNTNIS

 

Nun jedes Lebewesen kommt ja bekanntlich in die Entwicklungsphase des Erwachsenwerdens – hmm, okay ..bei manchen dauert es länger ...und so manch einer wird bekanntlich nie erwachsen 😄

 

So kam die Zeit natürlich dann auch bei Sunny.

Und plötzlich war alles anders.

 

Nun wurden unsere Spaziergänge durch die vielen Stopps für „Zeitungslesen via Schnüffelnase“ ins Unendliche ausgedehnt.

Wollte Sunny früher oft gar nicht so lange gehen, war er nun nicht zu bremsen.

 

Damit waren wir einer ganz neuen Herausforderung ausgesetzt, nämlich der eines erwachsenwerdenden Rüden der hinter den Gerüchen einer (oder mehreren) läufigen Hündinnen herjagt.

 

Das Positive: Man konnte nun locker neue Strecken gehen oder längere Strecken gehen, ohne das Sunny in seinen gewohnten Sitzstreik trat.

 

Das Negative: Sunny wollte auf jeden Fall dorthin, wo wir vielleicht nicht hinwollten. Und fiel augenblicklich bei nicht Erlangen seines Wunsches in seinen berühmten Sitzstreik.

 

Ja, man kann nicht alle Probleme der Welt auf einmal lösen. Und ja, man kann auch nicht alle Probleme mit Sunny auf einmal lösen.

 

Also hieß es wieder einmal ... arrangieren, korrigieren und richtig agieren. Konsequenz (des Menschen) ist ja die erste Regel in der Hundeerziehung. Strenge ist da der falsche Ansatz. Motivation ist der Richtige.

Nun gingen wir eben wieder mit den wirklich „besten“ Leckereien spazieren. Da gab es auch mal selbstgebackene Bananenkekse, Leberkekse, Rohfleisch, Würstel, usw.

 

Verrückt was man da alles auftreibt und in seiner Jackentasche mitschleppt. Aber über das Futter funktionierte bei Sunny doch noch die Folgsamkeit recht gut. Und da lohnte sich dann doch der Aufwand.

 

Herrli hatte.. und hat ... für Sunnys Liebeskummer ja immer Verständnis (na klar ...)

Frauli ... war (oder ist) manchmal ein wenig genervt.

Vor allem beim Freilauf. Der Rückruf funktioniert sonst bei Sunny ja zu 99 %. Da er keinen Jagdtrieb hat, ist er immer in den Genuss des Freilaufs gekommen.

Nun aber, war der Freilauf nur noch bedingt möglich, denn wenn Sunny mal seinen Abstand zwischen uns und ihn auf mehr als 20 Meter gebracht hatte, konnte es durchaus sein, dass er unseren Rückruf in Frage stellte.

 

Was übrigens Irish Wolfhound immer tun. Ich bin der festen Meinung, dass sie insgeheim denken, sie wären um einiges klüger als wir Menschen. Und ich bin mir ehrlich nicht sicher, ob das nicht auch stimmt.

 

Zum Beispiel:

 

Dieser typische Blick: Hey, weißt du eigentlich was du da willst?

 

Oder: Ach ja, mach mal du dein Ding, ich mach mal hier weiter. Ich komm dann schon später wieder zu dir.

 

Oder: Nö ... ich nehme jetzt nicht den faden Knochen, wenn ich weiß, dass du da in der Küche ein Henderl im Rohr hast. Was denkst du denn?

 

Oder... das berühmte Clickertraining.

Oh ja ... wer es kennt, der wird begeistert sein. Auch ich bin ein Fan vom freien Lernen bei Tieren.

 

Aber bei einem IW sieht das mal ganz anders aus. Auch das Apportieren. Aber dazu ein andermal.

 

Also bin ich wie gesagt zu dem Schluss gekommen. Ein IW glaubt (oder weiß?) immer klüger als der Mensch zu sein.

 

Nun wieder zum Thema:

 

Sunny verliebte sich übrigens naturgemäß im Teenageralter in die Falsche.

Eine 11 Jahre alte Labradorhündin.

 

Ja, ihr habt recht, es hätte viel schlimmer kommen können.

(Wenn ich dran denke wen Naomy für ihre erste Liebe gerne gehabt hätte...auch dazu später )

 

Begegnungen mit Cindy, so hieß die Liebe Sunnys, waren fortan schwierig. Die Besitzerin bis dato immer begeistert von Sunny, war plötzlich gar nicht mehr bereit zu einer Begegnung. Und wir konnten den Bogen um sie, gar nicht weit genug gehen.

 

Verständlicherweise.

 

Denn hätte Sunny sich durchgesetzt, dann wäre es für Cindy ein Todesurteil gewesen. Also haben wir freiwillig Umwege in Kauf genommen, um ja keine Begegnung zu haben.

Dafür ernteten wir zwar den Dank der Besitzerin von Cindy, aber dafür sehr viel Gejaule von Sunny.

 

Nun, eine Läufigkeit einer Hündin dauert ca. 2 Wochen. Wo sie „sehr“ interessant riecht.

Da muss man dann durch.

Und wenn man Glück hat, ist nicht gleich danach die nächste Hündin in der Nachbarschaft läufig. Dann kann man sich doch ein bisschen erholen.

 

Natürlich ist uns das Glück nie beschert. Meist kommt dann gleich die nächste Nachbarshündin in die Läufigkeit.

Nämlich Julie. Die beste Laufpartnerin von Sunny vor Naomys Anwesenheit.

 

Sunny liebt sie ... egal ob läufig oder nicht .. abgöttisch.

Und umgekehrt genauso.

Wenn es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick bei Hunden gibt, dann muss es zwischen den zwei so gewesen sein.

 

Jede Begegnung mit ihr ist ein Vergnügen.

 

Und so hat sich Frauli oft schon sehr zeitig mit dem ersten Hahnenschrei aus dem Bett geschält um zur selben Zeit wie der Nachbar mit seiner Hündin geht, draußen mit Sunny zu sein.

 

Wer ist Julie?... Sie ist eine „Deutsch Drahthaar“ Mix Hündin. Ein ewig freundliches Wesen. Sehr gut erzogen. Sie liebt es im Traktor mit zu fahren. Und natürlich Waldspaziergänge.

 

Tja ... so bleibt das Leben mit Sunny immer spannend ...

😍... ja wo ist denn nun die nächste Spur ???

10. Kapitel -


Einsamkeit

 

Das was wir nicht bedachten, ist eine gewisse Einsamkeit eines Hundes, wenn man so groß wie Sunny ist. Und auch wenn unser Riesenbaby uns hatte und wir wirklich viel mit ihm unternahmen, war er einsam. Zumindest kam es uns so vor.

 

Sicher ist es möglich einen Hund alleine zu halten. Vor allem wenn man für genug sozialen Kontakt im Hundeleben sorgt. Aber bei der Größe eines IWs ist sozialer Kontakt eben schwierig. Dann kam noch die Pubertät dazu, wo Sunny nicht mit seinen Kräften umsichtig umging. Da mussten wir manchmal eben große Bogen um andere Hunde machen. Nur wirklich nette Leute, die wussten, dass ihre Hunde auch gut austeilen konnten und unseren „Wilden“ in die Schranken weisen konnten, waren nie abgeneigt für ein Treffen. Aber deren gab es wenige.

 

Was wir aber auch verstanden.

 

Also kam es wie es kommen musste. Wir fassten den Entschluss eines Zweithundes. Frauli war da lange am schauen. Sie wollte einen kleineren Zweithund. In Anbetracht dessen, dass sie meist mit den Hunden unterwegs war, und der Kräfteausgleich oft in ein Bodybuilding Training ausartete, hängte sie dem Gedanken an eine kleinere Rasse nach.

 

Herrli war da natürlich anderer Meinung. So war dann der nächste Gedanke .. wenn nochmal so ein großer, dann ein Welpen. Denn bei Sunny wussten wir schon einiges versäumt, was jedoch von klein auf erziehbar gewesen wäre.

 

Sunny war ca. 1 ½ Jahre alt, da bekam Herrli ein SMS. „Ich hätte eine 10 Monate alte Hündin zu vermittteln. Lieb, verschmust .... Suche guten Platz und hätte an euch gedacht. ....“

Unsere Züchterin hatte die Nachricht geschrieben.

 

Es war Jänner ... und natürlich überlegten wir. 10 Monate ... also wieder keine Grunderziehung von uns. Aber wie schlimm konnte das sein, wenn sie ja eh bei der Züchterin war?

 

Nach einiger Überlegung beschlossen wir einen Familienausflug zu machen. Mit Tochter, Freund, Söhnen fuhren wir zum Züchter. Natürlich war auch Sunny dabei. Der musste ja gleich sein Ja-Wort geben.

Unseren Lieben wollten wir auch gleich mal das eindrucksvolle Erlebnis gönnen, ein ganzes Rudel Irish Wolfhounds  kennenzulernen. Wenn man nämlich von 5 bis 6 IWs umringt wird bei der Begrüßung ist das wirklich imposant.

 

Tja ... was sage ich jetzt? Naomy hat sich nicht lange in unser Herz schleichen müssen, sie eroberte es im Flug. Und da war nicht mal bedeutend, dass Söhne, Tochter, Freund sofort verliebt waren in sie.  Natürlich war es Herrchen und Frauchen auch.

 

Also wurden alle Bedenken vom Frauli beiseite geschoben (auch von ihr selber) und Naomy durfte gleich mitfahren.

 

Nun, wir haben diese Entscheidung manchmal in Frage gestellt, das gebe ich zu. Aber wir haben sie nie bereut. Sie wurde zu unserer Herzenshündin. Ein Hund der bedingungslos liebt und geliebt werden möchte.

 

Doch .... sie ist ganz anders als Sunny und....

So begann das Abenteuer „NAOMY“ Ende Jänner 2014

 


11. Kapitel


Naomys Einzug

 

Was sollen wir sagen. Naomy sprang regelrecht ins Auto. Anders als Sunny freute sie sich fortfahren zu dürfen. Dabei haben wir uns wirklich Sorgen gemacht, dass sie mehr unter dem Abschied leidet.

 

Aber es kam anders, denn die Maus (so ihr Spitzname) hat sich einfach ganz bequem am Boden gelegt und entspannt. Das Sunny neben ihr ziemlich unentspannt die Fahrt von 2 Stunden verbracht hat, war ihr schlichtweg egal.

 

Somit wussten wir, dass wir mit ihr mal kein Problem auf Reisen haben werden.

 

Die Ankunft war für uns alle sehr aufregend. Immer wieder lief sie hin und her, beschnüffelte alles, kam wieder zu einem von uns um so nebenbei Streicheleinheiten zu holen. Von Anfang an liebte sie die Berührungen von uns.

Enttäuscht war sie als unsere Begleiter dann wieder in ihr zu Hause fuhren. Da wussten wir, dass Naomy eigentlich lieber in einer Großfamilie angekommen wäre.

 

Im Allgemeinen, finden wir, dass die IWs wirkliche Familienhunde sind. Sie brauchen das Leben der Menschen. Und je mehr Familienmitglieder vorhanden sind, umso lieber ist es ihnen. Und das fängt beim Baby an bis zur Oma... alle Altersgruppen die dazugehören sind ihre Herzensmenschen. So groß sie auch sind so zart gehen sie mit Babies, oder alten Menschen um. Sie haben ein eigenes Gefühl wem sie zu nahe kommen dürfen. Und vor allem wie nahe sie kommen dürfen.

 

Natürlich ergibt sich auch daraus, dass sie dann die Menschen aussondern, die sie meinen nicht so zum Kreis der Lieben gehören zu lassen. Und was diese Menschen auch anstellen um ihre Gunst zu erreichen, sie werden es nie ganz schaffen. Aber das ist eher selten der Fall.

Meist betrifft es Menschen, die mit übertriebener Freundlichkeit auftreten, oder schon abschätzend sind. Da bleiben die Wölfe dann eben auf Abstand.

 

Ängstlichen Menschen gegenüber ist der IW vorsichtig, fast wie wenn er erst dem Menschen Zeit geben möchte ihn kennenzulernen.

 

Es ist immer wieder interessant, die erste Begegnung.

 

Also war Naomy nun bei uns. Jetzt hieß es ihr Zeit zum Ankommen zu geben. Und uns Zeit zu nehmen auf die neue Situation. Und das fing gleich die erste Nacht an.

 

Sunny knurrte Naomy oft an, weil sie, Wildfang der sie war, natürlich komplette Unruhe in sein bisheriges ruhiges Daheim brachte. Oft stieg sie ihm auf die Pfoten und er musste sie oft massregeln.

Sie wollte zum Beispiel so nahe wie möglich bei ihm liegen und er wollte dass sie so weit weg wie möglich Quartier bezog.

Das sich das bald ändern sollte, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

 

Sunny war daraufhin in unserem Schlafzimmer in der Nacht. Und Naomy bezog im Vorraum die Couch. Irgendwann in der Nacht bin ich munter geworden von einem ... naja sagen wir rauschenden Geräusch. Und aus irgendeinen Grund wusste ich, dass das kein gutes Geräusch war. Naomy stand mitten im Raum und piselte. Auf mein „nein“ hörte sie gleich auf, aber die Lacke war schon dementsprechend ... so wurde um drei Uhr nachts aufgewischt.

 

Das war der Anfang von vielen durchlebten Nächten. Die Vorbesitzerin ... sagte uns sie stünde jeden Tag um ½ 6 morgens auf. Denn sonst hätte sie von den Kleinen immer ein Lackerl wenn es später würde. Naomy war zwar nicht klein, aber sie bewohnte die selbe Behausung wie die paar Wochen alten Welpen und da lag die Tatsache nah, dass Naomy einfach noch keine richtige Sauberkeit kannte.

So war also das erste Training, wie beim Welpen die Maus stubenrein zu bringen. Und das war nicht leicht. Für jedes richtige Verhalten loben, für falsches ignorieren. (Was sehr schwer war) Von dem Tipp der Züchterin, Naomys Nase in ihre Exkremente zu tauchen, hielten wir nichts.

Das war eher ein sehr veralteter Tipp, bei dem ich schon immer die Sinnhaftigkeit in Frage stellte

 

Also waren wir geduldig. Und es hat sich ausgezahlt. Sie konnte nach zwei Wochen auf Befehl Pipi machen und „verlor“  ihre fest verdauten Nahrungsstoffe auch nicht mehr so oft in unserem Haus bzw mitten auf dem Weg.

Da wussten wir, dass wir mit positiver Bestärkung bei ihr immer gut punkten.

 

Es waren harte zwei Wochen. Und wenn ich so sagen darf, sehr geruchsintensive Wochen. Aber es hat sich ausgezahlt.

Allerdings sollte darauf dann nochmal eine harte Zeit für uns kommen. Denn

12. Kapitel 


Naomy ist läufig

 

Nun hatten wir endlich ruhige Nächte. Naomy war stubenrein. Endlich. Wir hatten es schon eine Woche nicht mehr feucht in unseren Räumen. Waren wir froh.

 

Dann auf einmal ... Naomy war seltsam unruhig. ... eines Nachts in unserem Schlafzimmer wieder dieses gefürchtete Geräusch. Ich sofort Nein geschrien, und Naomy stoppte wirklich gleich. Dadurch war das schlimmste verhindert. Also runter mit der Maus und raus. Im Garten machte sie den Rest (Gott lob war das meiste in ihr drinnen geblieben) Ich die Misere weggewischt und wieder schlafen gelegt. Okay, dachte ich, kann ja mal passieren. Aber komisch war es. Also progammierte ich mich auf Leichtschlaf. Sicher ist sicher.

Eine Stunde später .. Naomy weckt mich mit Stupsen auf. Das ist okay. Ich wieder runter und lasse sie raus. Dann beschließe ich gleich unten zu schlafen. Und das war auch gut so. Denn in Folge hat sich das Zenario stündlich wiederholt.

Sie hatte auch irrsinnigen Durst. Zwar hat sie immer viel getrunken aber in der Nacht war es besonders viel.

Da stand wieder eine Tierarzt Kontrolle ins Haus, scheinbar.

 

Am Morgen sahen wir sie dann. Die ersten Blutstropfen. Naomy war mit 11 Monaten läufig geworden. Und sie kannte sich echt selbst nimmer. Sie sah uns immer an, wie wenn wir etwas dafür könnten. Noch dazu war Sunny laufend hinter ihr her.( ja so schnell änderte er seine Meinung ;-) ) Und wir waren ziemlich besorgt.

 

Man kann uns ja jetzt blauäugig nennen. Und das waren wir auch. Als solches sind wir zum Tierarzt, der uns beruhigte. Sunny mit seinen 1 ½ Jahren wüsste beim ersten Mal eh nicht wie es richtig funktioniere. Also Ruhe bewahren.

 

Tja der konnte gut reden, dachten wir. Also bekam Sunny mal eine Hormonabsenkende Spritze und dann einen Chip eingepflanzt der in auf Kastrationsstatus brachte. Nur, bis der wirkte ging es rund. In Naomys Stehhitze zeigte sich dass Sunny gar nicht so eine lange Leitung hatte, wie unser Tierarzt glaubte. Aber es klappte doch nicht so, weil Sunny einfach auch keine Kondition hatte ;-)

 

Wir waren echt froh, denn die Maus war ja auch erstens zu jung und dann waren Junge auch nicht geplant.

Wenn es auch nicht Inzucht gewesen wäre, denn beide kommen ja aus ganz verschiedenen Stämmen.

 

Nach ca. Drei Wochen kehrte dann endlich bei uns wieder Ruhe ein. Naomy hatte auch keinen Drang zur Scheinträchtigkeit. Also waren wir wieder ruhig. Bei Sunny wirkte der Chip schon. ER war dadurch ziemlich runtergedreht. Leider auch ängstlich. Was dafür sprach, dass seine körperliche Entwicklung in Punkt Geschlechtsreife noch lange nicht abgeschlossen war und er dies nachholen musste. Also kein Chip mehr für ihn.

 

Mit was wir nicht gerechnet haben, war, dass Naomy vier Monate später schon wieder läufig wurde. Aber da wirkte der Chip bei Sunny noch.  Was bei Naomy für einige Unverständnis sorgte. Denn warum um Himmels Willen war Sunny nicht mehr an ihr interessiert? Wo sie doch alles, wirklich alles tat um sich ihm bedeutend zu präsentieren!

Da ernteten wir oft einen Blick von ihr, der scheinbar aussagte: He, was ist los? Findet er mich nicht mehr attraktiv. Findet er mich hässlich?

Typische Frauenprobleme ;-) eben.


13. Kapitel 

 

Naomy und ihre Eigenheiten

 

Ja, sie brachte unser an sich geordnetes Leben ziemlich durcheinander. Und wir dachten so manchmal,, warum haben wir uns das angetan. Tja ... wie schon beschrieben. Anfangs oft in Frage gestellt, aber letztendlich nie bereut.

 

Naomy machte all das was Sunny nie gemacht hätte.

Davonlaufen, Pferde verbellen, durch den Fluss Tulln auf die andere Seite laufen, wegen eines anderen Hundes. Sie wurde sogar von einem Hund deswegen gebissen.

 

Die Ohren auf Durchzug  stellen, wenn Frauli meint sie soll stehenbleiben (an der Leine) und diese dann ohne Rücksicht, dass sie sich nicht mehr auf den Beinen halten kann, 10 m durch den frisch gepflügten Acker schleifen.

Ja, Frauchen  kann nun wirklich sagen, sie hatte in dem ersten halben Jahr mit Naomy mehr Stürze als in den letzten 30 Lebensjahren.

Ernsthaft hat sie schon überlegt den  Job zu wechseln und Stuntwoman zu werden. :-)

 

Das ganze legte sich im Herbst, da  ging es dann auch mit der Hundeschule an. Wo sie sich meist als Musterschülerin zeigte. 

 

Und Naomy bekam auch in brenzligen Situationen ein Halti umgeschnallt.

Die Angewohnheit bleibt uns wohl noch länger sicherheitshalber.

 

 

Ganz langsam wird unsere Maus auch endlich ein wenig ruhiger. Nur wenn sie einen anderen Hund oder Kinder sieht, da will sie hin. Und es kostet ihr sehr, sehr viel Selbstbeherrschung da nicht durchzudrehen und auf Fraulis Befehl - "bei mir" - brav zu folgen. 

 

Mit Naomy Gassi zu gehen, bedeutet immer hohe Aufmerksamkeit. Sie hat einen starken Jagd,-Hetztrieb. Ist sie mal losgestartet hilft kein Rufen. Mit meinen Hasenaugen (Brille) wo ich doch noch schneller die Ohrwascherl vom Reh oder Hasen sehe als Naomy, habe ich bessere Chancen.  Gelingt mir das, dann ist es leicht Naomy bei mir zu lassen, auch wenn die Maus ganz hippelig ist.

 

Denn gegensätzlich zu ihrem Temperament ist Naomy wieder sehr gelehrig. Sie hat auch nicht diese typische Sturheit sondern macht wirklich das geforderte Verhalten.

 

Aber was schließlich zur Hundeschule das i Pünktchen war: Unsere Eva trat in unser Leben!

 

Wer ist Eva, fragt ihr.

Eine Seele von Mensch, ruhig, besonnen und so selbstverständlich für einen da, als wäre sie ein Familienmitglied.

Sie geht seit meinem Krankenhausaufenthalt, ich war im November für ca eine Woche im Spital, dreimal wöchentlich mit unseren Hunden und erleichtert damit uns allen das Leben.

 

Für die vielen Erziehungstipps bin ich ihr sehr dankbar. 

 

Die Wölfchen hängen total an ihr. Sie heulen sie zur Begrüßung an, was sie nur bei den wirklich wichtigen Personen ihres Lebens machen ...

Eben ein Herzensmensch ;-)

 

 

 

14. Kapitel


Unsere Wölfe und das Wasser


Bei 35 Grad wird da schon mal gerne das Wasser nicht nur zum Trinken benutzt. Da laufen die Wölfe auch gerne im Wasser oder tauchen nach etwas (Naomy).


Wie sieht es noch mit dem Thema Wasser aus?

Nun stellt man sich vor, dass Irish Wolfhounds Regen nichts ausmacht. In Irland herrscht ja immerhin auch ein ziemlich feuchtes kaltes Klima.

Nun, ich weiß ja nicht wie es bei den anderen IWs aussieht. Unsere "Kleinen" haben einen eigenen Umgang mit Spaziergängen im Regen. 

Prinzipiell gehen wir bei jedem Wetter unsere Gassirunden. Außer es ist wirklich extrem heiß, schüttet oder  stürmt. 

Wenn es aber Dauerregen gibt, bleibt nun mal nichts anderes über und man muss sich Regenstiefel und Regenjacke anziehen und raus. 


Unser Sunny meint dazu meist ... na, was soll denn das. Dreh gefälligst mal vorher den Wasserhahn ab. Echt ... bei dem Wetter schickt man doch keinen Hund vor die Tür...

Und so ist er meist der Meinung, kaum dass er sich seiner notwendigen Geschichten entledigt hat, sofort umdrehen zu müssen um wieder schnurstracks nach Hause zu gehen. Und das nicht ohne missmutigen Blick in Richtung Frauli ... (ich glaube er schüttelt auch den Kopf !!! )


Naomy  ist da gegenteiliger Meinung. Sie ist bei jedem Wetter draußen ... Ihre Gassirunde versäumen?  Nie ... ! Was könnte ihr da vielleicht alles durch die Lappen gehen? Was wenn DER MEGA SUPER POTENTE NETTE Hundemann auftaucht? Der auf den sie schon ewig wartet?

(Ihr habt doch nicht wirklich angenommen, dass Sunny ihr Traumhund ist? )

So werde ich (weil meist Frauli mit ihr geht) patschnass trotz Jacke. Aber was soll es. Es macht ja Spaß ... hatschiiiiii 

Naomy läuft da unbeirrt, wie beim schönsten Sonnenschein. Wundert sich meiner Meinung nach nur warum denn bei diesem herrlichen Wetter NIEMAND sonst unterwegs ist ... hmmm ...tja ...die hellste Maus ist sie ja nicht gerade ... 


Auf jeden Fall sind sich beide in einem komplett einig. Sobald wir zu Hause sind, heißt es Handtuch schnappen und abrubbeln. Und zwar Pronto! 

Sunny reibt sich sonst an unseren Schenkeln trocken .(das nimmt meiner Hose dann meist den letzten Rest an Trockenheit)

 Er mag das gar nicht wenn er ein nasses Fell hat. Vor allem am Kopf.  Also rubbeln, rubbeln, rubbeln. Und schon ertönt ein zufriedenes Brummen :-))))


Naomy findet es nicht so schrecklich, liebt trockenrubbelnd aber natürlich auch. Allerdings liebt sie es genauso (oder vielleicht sogar noch mehr ? )  trockengeföhnt zu werden. :-)  

Ja, man glaubt es gar nicht. Sie stellt sich dann vor den Fön hin und hält den Kopf in den Luftzug und .... genießt. Und da darf ruhig warme Luft rauskommen ... und es darf wirklich der ganze Körper geföhnt werden. Und niiiiiiicht aufhööööööören!


Ganz trockenföhnen kann ich allerdings nicht machen ... denn ihr könnt euch sicher vorstellen, wie lange ich da stehen würde.... = groooooooßer Hund !!!!!


Beide geben sich aber auch mit "halbtrocken" zufrieden. Vor allem wenn sie nachher so und so ein leckeres Kaustangerl bekommen.


Ach ja ... ich habe ganz vergessen zu schreiben ... 


Naomys erste Liebe:

... Nein es war nicht gleich Sunny .. 

Sie findet in der Nachbarschaft einen "chinesischen Schopfhund" sehr interessant. Kennt ihr nicht? Na dann fragt mal Dr. Google! .......   oja .... genau so ein Kleiner Wuff ..!!!

Er ist natürlich (warum sollte man auch so einen Winzling) nicht kastriert. Und riecht daher soooo gut!


Nur ein Problem ...... er findet Naomy nicht sehr attraktiv ... irgendwie ist sie ihm denke ich unheimlich ... hmm, ob das wohl an ihrer Größe liegt? 


Auf jeden Fall ist sich sein Frauchen einig mit ihm und lehnt die nähere Bekanntschaft ab. 

Was mir, ehrlich gesagt sehr recht ist ... denn wenn Naomy einen unbedachten Fusstritt macht, ist wohl bei dem Zwerg einiger Schaden angerichtet. Da tut Abstand gut. (auch den Nerven der zwei Frauchen) 

Also wird diese Liebe wohl nie Erfüllung erreichen ... 

Die Welt ist so ungerecht ... :-(

15. Kapitel --- Weihnachten 2015

 

Wie jedes Jahr ist am 24.12. bei uns Familientreffen. Da werden die sonst ruhigen Räume vom Gelächter und lustigen Treiben unserer ja mittlerweile erwachsenen Kinder belebt. 

 

Und unsere Wölfchen die freuen sich immer riesig, wenn sie mal so richtig von jedermann durchgeschmust werden. So viel Hände !!! Wenn dann der letzte fertig ist, geht man einfach wieder zum Ersten. Super !!!

Zum Begrüßen läuft Sunny meist mal anständige auffordernde Runden im Garten (der Garten kommt mir mittlerweile so klein vor, wie ein Schrebergarten) und teilt mit viel Gehopse (oh ja ... das kann er gut) mit, dass er sich echt sehr freut. 

Naomy belagert ihre "Opfer" einfach mit dem ganzen Körper und zeigt sehr deutlich, dass sie jetzt unbedingt gedrückt werden will.

Das sind immer sehr schöne Augenblicke. Lachende glückliche Gesichter. 

Da ist immer der Moment, wo ich mir denke, dass, auch wenn zwei so Riesen eine Menge Arbeit machen, es sich einfach auszahlt, wenn man sieht wie glücklich sie einen Menschen machen können.

Denn man kann sich ihrem Charme kaum entziehen.

Und IWs sind ja echte Familienhunde. Je größer ihr "Rudel" ist, um so lieber ist es ihnen!

 

Wenn dann der große Trubel vorbei ist, dann sind sie meist erledigt. Komplett. 

 

Auch heuer hatten wir wieder sehr schöne Weihnachten und unsere beiden Kuschelbärchen  warten schon sehnsüchtig auf ihren nächsten Besuch :-) Kuscheln ist nämlich das ganze Jahr gefragt :-)

16. Kapitel     Der Tagesablauf

 

Meist fängt der Tag ruhig an. Gewöhnlich steht Frauchen als erster auf. Kaum im unteren Stock angekommen empfängt sie Sunny meist schon bei den Stiegen. Sein freudiges Schweifwedeln und sein Kopfreiben ist immer wieder ein Stimmungsaufheller. 

Er ist immer freundlich und begrüßt seine Menschen, auch wenn er sehr müde ist. 

Wenn man dann die Sunny Barrikade überwunden hat, geht es auf die Hundecouch. Dort liegt gemütlich  Naomy-Maus. 

Unser Diva steht natürlich nicht auf, sondern erwartet  ihre Streicheleinheiten auf der Bank. 

So setzt man sich also ganz nah an die Maus, bekommt dankbar die Hinterpfoten auf den Schoß und fängt an sie zu kraulen ... freundliches Brummen ... :-)

Sunny macht sich es inzwischen auf den Füßen bequem. Und wie bequem,... so nah wie möglich drängt er sich zu einem um seine Rückenmassage zu bekommen. 

 

Tja .... man hat in der Früh einfach nicht genug Hände zum Streicheln. :-)))

 

Nach ca einer viertel, halben Stunde .. je nachdem wieviel Zeit ist, darf man dann aufstehen und dann gehts ans Umziehen. Einen Kaffee vor dem Gassi-gehen und das Leckerli-Beutelchen gefüllt. Dann heißt es Abmarsch. 

Naomy kann es meist gar nicht abwarten ..

 

Unser erstes Ziel ist die gemeinsame Fütterung von unserem Kater Pünktchen. Ja,  gemeinsam! Denn 1.) muss Geduld geübt werden 2.) soll Pünktchen immer positiv verknüpft für sie sein, und 3.) sie dürfen das leere Schälchen ausschlecken (hmmmm) 

 

Je nach Wetterlage sind wir dann eine halbe bis dreiviertel Stunde unterwegs. Im Sommer auch länger. Wobei viel Freilauf dabei ist und natürlich ein Leckerlisuchwettbewerb. 

 

Dann gehts wieder nach Hause (Herrli ist inzwischen schon in Warteposition zur Futteraufteilung) und wir kriegen Frühstück. Unsere Wuffs mehr ... wir weniger ;-)

Schließlich wenn alle satt sind ... wir mehr .. die Wuffs weniger :-)  fahren wir in die Arbeit ... 

 

Manchmal mit, manchmal ohne unsere Vierbeiner. Dadurch dass unsere Zwei freie Wahl haben , ob sie im Garten oder im Haus liegen wollen, ist Sunny ganz gern zu Hause. Er hat mehr Stress wenn er mit ins Büro muss. Naomy ist gern dabei, aber auch sie hat kein Problem mit dem zu Hause bleiben.

Meist teilen wir die Tage so ein, dass so und so ein Besuch (Eva Gassi, oder andere) kurze Zeit da sind. Dann ist es nicht so fad. 

Frauchen ist auch einen Tag in der Woche zu Hause, da geht das schon.

 

Wenn wir dann an den Tagen wo sie zu Hause bleiben, heimkommen, hören wir kaum auf der Auffahrt angekommen, schon das Wolfsgeheul ... Dh eigentlich Sunnys Wolfsgeheul. Bei Naomy kommt eher so ein Heulbellen raus... Und sie geben alles. Ich denke, dass das sogar noch einen Ort weiter zu hören ist. 

 

Also schnell das Tor aufsperren, um sich dann mühevoll bei dem Begrüßungskomitee vorbeizuquetschen. Das ist äußerst schwierig bei den gemeinsamen 120 kg Hundegewicht. Hat man dann endlich geschafft, sich seiner Sachen zu entledigen, gibt es erstmal volles Geknuddel. Wobei sich Sunny gar nicht entscheiden kann, ob er still stehen, oder seine lustigen Gartenrunden drehen soll. 

 

Wenn man es genau nimmt, fängt dann das Spiel genauso an wie in der Früh. Nur dass wir mal nicht sitzen beim Knuddeln. 

Nach dem abendlichen gemeinsamen Gassigang, gibt es Abendessen für alle. Für die Wölfchen mehr, für uns weniger . Wir hatten ja auch Mittagessen. 

 

Dann gibts noch Spiel und Spass und schließlich machen es sich alle gemütlich.....

 

Wochenende ist es ungefähr genauso, gibt meist einen Sondergassigang, Oder mehr Spiel und Spass. Vor allem mehr Ansprache. 

 

Ja, wenn man Hunde hat ist es nichts mit ausschlafen, oder nur für sich sein und faulenzen. Da muss man raus ... ob man will oder nicht. Schlechtes Wetter? Der Spruch: Es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung, hat für uns auch an Bedeutung gewonnen. 

 

Aber .....  auch wenn man es kaum glauben kann. Es macht verdammt viel Spaß. Selbst wenn man unausgeschlafen ist, vergisst man das nach fünf Minuten eisiger Kälte. Da macht man halt dann Tempo. Den Hunden gefällt es und selbst wird es einem warm. Und wenn man dann noch den Spass und die Freude in den Hundeaugen sieht, wird es einem auch von innen warm ... Ja, schön ist es! 

 

Nur manchmal ... manchmal wünschte man es sich so richtig faul sein zu dürfen. Nein. Nicht ohne Hunde. Da wäre es schön, wenn sie sich mal einfach zu einem hinkuscheln und einem ins Ohr flüstern würden : He ... heute bleiben wir mal drinnen .... und kuscheln bis zum Umfallen. 

.........Aber dann versäumen wir ja die gute Luft, den Laufspass, die geworfene Leckerlichallange. Neee, geht gar nicht.  

Raus ... aber schnell ... ;-) 

 

Das, liebe Leser, versteht man unter dem Alltag des Hundebesitzers. 

Und da sind noch gar nicht die Tage benannt, wo mal alles nicht so glatt hergeht. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden ....

 

*****************************************************************************************

Nun möchte ich mich bei allen Lesern einmal bedanken, für das viele schriftliche und mündliche Feedback. Für diejenigen, die meine Hopplas in Punkto Rechtschreibung netterweise "übersehen" und auch mal bei sonstigen grammatikalischen Grauen in der Geschichte alle Augen, samt vielleicht vorhandener Hühneraugen zudrücken.

 

Diejenigen die noch nicht genug von der Geschichte haben, können gerne weiterlesen unter dem Jahr 2016_Ereignisse. Da werde ich brav weiterschreiben und jedes Monat gibts was zu lesen.